Schon bei der Parkplatzsuche bekommt der Besucher einen ersten Vorgeschmack von der hervorragenden Organisation des Festivals. Das Parkleitsystem der Freiwilligen Feuerwehr Poyenberg leistet ganze Arbeit. Wie am Schnürchen wird jedes Auto zügig gleich neben dem Festivalgelände auf einer Koppel eingewiesen.
Im weiteren Verlauf des Abends machen wir erfreut die Erfahrung, dass das gesamte Fest die gleiche Qualität hat. Das Festivalgelände ist gesäumt von originellen Ständen, die Getränke und Gerichte aus aller Welt anbieten. Vereine aus Poyenberg und Umgebung haben in aufwändiger Arbeit einen internationalen Markt auf die Beine gestellt, der absolut sehenswert ist.
Bei den moderaten Preisen kann man sich von Irland über Brasilien, Dänemark, USA, Russland, Griechenland und Frankreich eine kulinarische Weltreise gönnen. Guiness und Kilkenny fließen in Strömen ebenso wie der malerische Wasserfall neben dem Irland-Stand. Absolut stimmungsvoll. Das Publikum (gegen 21 Uhr zählt man ca. 4.000 Gäste) ist bester Stimmung, und das bleibt auch bis zum Ende so: kein Stress, keine Hektik, alle sind friedlich und gut gelaunt. Und das Beste: die Musik. Die fünf Band spielen sich die Seele aus dem Leib. Das Publikum honoriert das mit viel Applaus, es wird getanzt und mitgesungen.
Die Stimmung steigt mit jedem Gig. Einfach fantastisch. Mit den Cobblestones kommt die einzigartige Atmosphäre rauchiger Pubs, rauer Seefahrt und irischer Liebeleien auf die Poyenberger Bühne. Die Berliner Band spielt sich ursprünglich und kraftvoll – einfach irisch – in die Herzen der Zuhörer. Gael Sli, die Band um die irische Sängerin Siobhan Warfield, bringt traditionelle irische Stücke, Balladen und Eigenkompositionen und ist auf vielen Festivals in Europa und den USA unterwegs. Beany, Tiny, Ally und Huky – das sind Sally Gardens aus Rostock. Mit fliegendem blondem Haar, einer großen Klappe und furioser Technik an der Fiddel rissen Sally Gardens ihr Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Eine Augen- und Ohrenweide.
Und endlich – es ist kurz vor Mitternacht – kommt mit Rapalje und David Myles Randale auf die Bühne. Die drei Holländer sind der absolute Knüller ¬ und mit David am Dudelsack einfach nicht zu toppen. Irische Sauf- und Rauflieder, Traditionals, witzige Kommentare und ihre unverwechselbare Bühnenshow machen sie auf jedem Konzert zum Publikumsliebling. Irish Folk zum Niederknien. Danach mixen Black Sheep ungeniert Folk und Rock zu einem starken Gesöff, das den Namen „Fast Folk“ zu Recht trägt bis mit dem 2. Auftritt von Gael Sli das Festival in den frühen Morgenstunden zu Ende geht. Alles in allem ein selten gelungenes Festival.
Wir freuen uns auf die 6. Auflage 2006.